Historie - ganz weit weg
Die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen ist eine der ältesten Grenzen Deutschands.
Ihr Verlauf wurde 1492 im Vertrag von Eger festgelegt und ist seit dem nur im Bereich
des Großen Winterbergs geringfügig geändert worden. Damals gab es noch keine
Wanderwege und nur wenige Waldwege durchzogen die Sächsische Schweiz. Alles andere war
unerschlossener, dunkler Wald, tiefe Schlüchte und schroffer Fels, denen man
möglichst aus dem Wege ging.
Auf dem Grenzweg wird sich kaum jemand verirrt haben, trotzdem existieren noch
heute, im Bereich der heutigen Grenzsteine 9/19 und 9/22
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alte, in den Fels gemeißelte, Grenzzeichen. Dann ist es lange Zeit still an diesem Weg,
kaum ein Mensch dürfte sich hierher verirrt haben. Auerhuhn und Luchs sind zu dieser
Zeit in diesem Gebiet zu Hause.
Doch 300, vielleicht auch 350, Jahre später kam Leben auf den Grenzweg. Der Fremdenweg,
der erste Wanderweg der Sächischen Schweiz, verläuft zwischen dem Großen Winterberg
und dem Prebischtor auf bzw. neben dem Grenzweg. Die Städter und die Sommerfrischler
aus Nah und Fern begannen die Sächsische Schweiz zu erobern. Damit sich niemand verlief,
gab es Wanderführer. Wer es sich leisten konnte, mietete sich einen Sesselträger und
wurde durch die Schluchten und über die Felsen getragen. Wer reiten konnte, lieh sich
ein Pferd aus. Eine besondere Attraktion auf dem Grenzweg war zwischen Einmündung
Fremdenweg auf die Grenze und dem Abzweig Richterschlüchte ein
Leierkastenmann,
der im Zusammenhang
mit dem in der Nähe liegenden
Krinitzgrab noch eine unrühmliche Rolle
spielen wird. Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen die ersten Wegweiser, gegen den Widerstand
der Wanderführer, denn sie wurden jetzt arbeitslos, weil jeder Wanderer jetzt auch ohne
ihre Hilfe durch das Labyrinth der Schluchten, Riffe und Wälder fand.